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Die Zukunft des Badezimmers in der Hotellerie

Nach der mit Interesse aufgenommenen „Schlafstudie“ war für die Prodinger Tourismusberatung eine umfassende Untersuchung des Nassbereichs im Hotelzimmer der nächste logische Schritt. In einer soeben erschienenen Studie über das Badezimmer der Zukunft analysieren die Experten die aktuellen Trends in diesem zunehmend wichtigen Bereich.

Durch die Verflechtung von Wohn- und Wasserelementen gewinnt das Badezimmer der Zukunft an Wohnzimmeratmosphäre. Es wird gleichsam zum wohnlichen Aufenthaltsraum, weil der Gast dort gerne länger verweilt. Ausgesuchte Ausstattungen unterstützen den Wohlfühleffekt, hochwertige Armaturen und Accessoires verleihen jedem Bad einen eigenen Charakter. Mittlerweile werden manche Badezimmer schon mit Teppichen geschmückt, was die Atmosphäre der Gemütlichkeit noch unterstreicht. Damit ist das Bad nicht länger nur ein Ort der Körperpflege, sondern auch der Rekreation und Regeneration.

Von der „Nasszelle“ zum „Healthness-Bad“

Der Hotelgast wünscht sich großzügige Flächen, gute Beleuchtung, bodengleiche Duschen und ein separates WC. Das Bad muss multifunktionell sein und unterschiedlichste Erwartungen erfüllen. „In Zukunft wird der Nassbereich, eine der Kernkompetenzen jedes Hotels, mehr Beachtung finden als je zuvor“, sind die Studienautoren überzeugt: „Die Zeit, die wir im Bad verbringen, soll zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Gibt es was Schöneres, als mit einem Baderitual dem Alltag zu entfliehen?“.

Mit digitaler Hilfe verwandelt sich die Nasszelle in eine Spa- und Yoga-Lounge. Mit ihren vielfältigen Funktionen ist sie ganz auf den persönlichen Biorhythmus eingestellt. Sie wird zu einem echten „Healthness-Bereich“, in dem Gesundheit oberste Priorität genießt. Spezielle Messungen mit Biosensoren ermöglichen verschiedenste gesundheitsorientierte Analysen. Ein wichtiges Kriterium ist auch der sparsame und schonende Umgang mit Ressourcen. Ziel ist das „Zero-Emissions-Bad“. Führende Hersteller haben bereits Konzepte in diese Richtung entwickelt, auf die in der Prodinger-Studie näher eingegangen wird.

Viele Ideen für das Badezimmer der Zukunft im Hotel

Es bieten sich viele Möglichkeiten an. Das Ideenspektrum reicht von einer „Dschungelatmosphäre“ bis zum „Badewannenkino“. Beispielhaft für letzteres wären auf eine Leinwand projizierte Filmchen, die man von der Badewanne aus sehen kann, und das durchaus in Gesellschaft mit anderen. In weiterer Folge stellt die Studie die neuen Technologien im Detail vor. Mit einem Wort: Durch den Einzug der Digitalisierung wird auch das Badezimmer „smarter“.

Aber es ist nicht allein die Technik, die fasziniert. Wichtig ist auch eine gut durchdachte Raumaufteilung, der ein weiteres Kapitel gewidmet ist. „Hell und luftig“ lautet die Devise. Was die Materialien betrifft, so werden „solid surfaces“ und glasartige Oberflächen empfohlen. Hygienische Nano-Oberflächen rufen Wohlbefinden hervor. Blaues Licht in der Früh, rotes am Abend – so folgt das Licht dem Biorhythmus und passt sich den Bedürfnissen des Gastes an, heißt es u.a. zum Thema Beleuchtung. Die perfekte Kombination besteht aus einem Grund-, einem Funktions- und einem Akzentlicht. Ein smarter Spiegel erkennt Verspannungen und gibt Tipps zur Verbesserung der Körperhaltung. Bodenebene Duschwannen erlauben einen barrierefreien Zugang und dem Housekeeping eine vereinfachte Reinigung. Insgesamt, so resümieren die Autoren, „wächst das Bad ins Zimmer hinein“.

Spezielles Augenmerk legt die Studie auf Neuerungen im Bereich der Armaturen, des Waschbeckens und der Toiletten. Bei letzteren liegen „washlets“ voll im Trend: Stabdüsen machen es möglich, Wasser für die optimale Intimreinigung zu verwenden. Erweitert wird die Untersuchung durch Kapitel über „Sanitärräume im öffentlichen Bereich“ („touch-free“, berührungslos, soll alles sein), über Hygiene und über die optimale Raumtemperatur sowie durch einen Investitionsleitfaden. „Rückmeldungen der Gäste sind wichtig. Auf deren Wünsche sollte eingegangen werden“, heißt es abschließend in der 52 Seiten starken Broschüre der Prodinger Tourismusberatung.

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